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DEUTSCHLANDS RUF Wie Gut ist er Wirklich?
 
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Brutaler „Glaubenskampf“.

Dieser „Glaubenskampf“ verschlang schon damals Unsummen und die evangelischen Apologeten stellen ihre finanziellen Forderungen ohne falsche Scham, wie ein Schreiben des Direktors der „Apologetischen Centrale“ belegt: „Es ist somit mit einem Fehlbetrag von 20.900 Reichsmark laut Haushaltsplan zu rechnen. Der Deutsche Evangelische Kirchenausschuß wird sich dem nicht verschließen können, daß die Arbeit der Apologetischen Centrale innerhalb der Kulturaufgaben der gesamten deutschen evangelischen Kirche nicht zu entbehren ist und deshalb von ihm in jeder Weise zu fördern wert ist.“

Bis zur Machtübernahme der Nazis ist den Katholiken jeglicher Kontakt mit dem Nationalsozialismus verboten. Dies ändert sich, als die größtenteils katholische Zentrumspartei die entscheidenden Stimmen zur Annahme von Hitlers Ermächtigungsgesetz stellt. Dieses Gesetz schaltet de facto Legislative und Exekutive gleich und gibt Hitler die unumschränkte Macht. Als einer unter vielen schickt auch Kardinal Faulhaber einen Brief an Hitler, in dem er ihm dazu gratuliert, daß er in sechs Monaten erreicht habe, was den alten Parteien und Parlamenten in sechzig Jahren nicht gelungen sei.

(Kirchliche Apologeten, wie zum Beispiel Neuhausler, haben wiederholt versucht zu behaupten, daß sich die deutschen Bischöfe der Gefahren, welche vom Nationalsozialismus ausgingen, nicht bewußt gewesen seien. Im Lichte der sehr deutlichen theologischen Opposition zum Nationalsozialismus vor 1933 erscheint dies nicht glaubhaft. Nachdem die Loyalität erst einmal zugesichert war, konnte nichts mehr sie erschüttern. Trotz seltener Widerstandsbemühungen, über welche sich Apologeten gerne auslassen, steht die katholische Kirche dem Dritten Reich von da an fest zur Seite.)

Ebenfalls 1933 übernimmt Pfarrer Kurt Hutten (seit 1929 Geschäftsführer des Evangelischen Presseverbandes für Württemberg) die Chefredaktion der auch heute noch erscheinenden Apologetenschrift „Materialdienst“.

Von dieser Position aus betreibt er antisemitische Hetze und predigt den Rassenwahn nach. So lauten beispielsweise die Überschriften des „Materialdienst“ Nr. 22 vom 18. Oktober 1935, 7. Jahrgang: „Ausgliederung der Juden aus der Volksgemeinschaft“, „Auch in der Politik waren die Juden sehr stark vertreten“, „Auch zahlreiche Kurorte wurden für Juden gesperrt“, „Kampf gegen die Rassenschande“.

Auch nach dem Zusammenbruch des NS-Staates setzt er sein publizistisches Wirken unbeirrt fort, ohne wegen seiner früheren Aktivitäten des Amtes enthoben zu werden. Und seit 1947 wird Hutten zum Pressepfarrer der evangelischen Landeskirche in Württemberg ernannt. 1951 preist Hutten beispielsweise im „Materialdienst“ (Nr. 8 vom 15.10.51) wieder „Verteilblätter zur Sektenabwehr“ an.

Über die Zeugen Jehovas, von denen erst wenige Jahre zuvor Tausende in den Konzentrationslagern ermordet wurden, schreibt er beispielsweise:

„Abschließend und zusammenfassend kann man über die Zeugen Jehovas sagen: Sie werfen gewiß eifrig mit Bibelzitaten um sich. Aber sie haben kein echtes, d.h. gehorsames Verhältnis zur Schrift. Sie lesen mit den Augen des Menschen, der nicht Gottes richtendes und heilendes Wort sucht, sondern sein eigenes irdisches Glück verwirklichen will. . . . Die Lehren der Zeugen Jehovas sind uns ein Beispiel dafür, zu welcher Mißhandlung der Heiligen Schrift ein Denken kommen kann, das nicht mehr vom Kreuz ausgeht und zum Kreuz hinführt.“

Bei einer Synode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) wird als zentrales Thema die „Entmythologisierung“ behandelt. Bibel und Glauben sollen umfrisiert und in einem modernen Gewand präsentiert werden. In diesem Punkt wird jedoch bei den Synodalen der VELKD keine Einigkeit erzielt.

Völlig einig hingegen wird man sich hinsichtlich einer Wiedergeburt der Apologetik. Ein „Arbeitskreis für Freikirchen und Sekten“ wird ins Leben gerufen, der sein bereits 1942 begonnenes Werk fortsetzt und später ein Handbuch über Freikirchen und Sekten publiziert. Religiöse Minderheiten werden erneut dämonisiert.

Apologeten im Tarnanzug

Mit der Gründung der „Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen“ (EZW) in Stuttgart durch Kurt Hutten erfährt die Apologetik eine weitere Stärkung und einen gewaltigen finanziellen Schub. Fünf Referenten machen sich ans Werk und schütten einen seitdem nicht mehr übersehbaren Strom von mehr oder weniger diskriminierenden apologetischen Schriften über weltanschauliche und religiöse Konkurrenz aus.

Das bereits vor dem Zweiten Weltkrieg erschienene Buch mit dem abwertenden Titel „Seher – Grübler – Enthusiasten – Das Buch der Sekten“, geschrieben von Kurt Hutten, wird zum „Standardwerk“ und als solches bis heute in EZW-Selbstdarstellungen empfohlen.

Wie kommt die Apologetik-Anstalt EZW zu dieser so unverdächtigen Bezeichnung? Der Begriff „Apologetik“ war „zu sehr in Mißkredit geraten“, heißt es dazu in einer kleinen Notiz der EZW-Publikation „Materialdienst“ im Februar 1977 zum Tod von Bischof Lilje: „Er war es, der für das Nachfolgeinstitut der alten ,Apologetischen Centrale’ in Berlin-Spandau dem damaligen Rat der EKD die Bezeichnung vorschlug.“

Dem VELKD-Arbeitskreis für Freikirchen und Sekten gehören Ende 1970 bereits 10 feste Mitglieder (Pastoren und Kirchenräte) an, denen sich nochmals 10 Apologeten der VELK in der damaligen DDR anschließen.

Vorsitzender des zwanzigköpfigen, grenzüberschreitenden Religionsverfolgungsgremiums ist seinerzeit Franz Lau aus Leipzig. Der Kreis befaßt sich mit religiösen Minderheiten wie Rosenkreuzern, Freie Bibelgemeinde, Zeugen Jehovas, Quäker, Christengemeinschaft, Anthroposophie und Theosophie.

Das gestörte Verhältnis der Apologetik zur grundgesetzlich garantierten Religionsfreiheit offenbart niemand besser als das damalige VELKD-Arbeitskreis-Mitglied Pfarrer Friedrich-Wilhelm Haack aus München. Der 1991 verstorbene Pfarrer schrieb 1970 in einem Informationsbrief den denkwürdigen Satz: „Verstehen wir unseren Glauben richtig, so haben wir kein Recht, den anderen in seinem Glauben zu lassen.“

Der VELKD-Arbeitskreis macht einen neuen Feind aus. In einem Heftchen mit dem Titel „Was ist Scientology?“ – versehen mit dem Vermerk „nur zur innerkirchlichen Information“ wird unter Punkt 9., „Wachstum oder Rückgang“, folgende Einschätzung abgegeben: „ . . . mit stetigem Wachstum ist zu rechnen.“ Ein sechs Punkte umfassender Aktionskatalog zur Bekämpfung der Andersgläubigen, einschließlich vorbeugender „Information“ in der kirchlichen Publizistik, schließt sich an.

Erstmals gelingt es den Apologeten, die Bundesregierung gegen neue religiöse Bewegungen für ihre Zwecke finanziell und publizistisch zu instrumentalisieren. In den Jahren zuvor prägt Pfarrer Haack für verschiedenste Gemeinschaften den abwertenden Kunstbegriff „Jugendreligionen“, der absichtlich so formuliert wurde, um ein Eingreifen staatlicher Stellen „zum Schutze der Jugend“ zu provozieren. In seinem Buch, das 1974 unter eben diesem Titel erscheint, behauptet Haack allen Ernstes, das Problem dieser Gemeinschaften läge in „ihrer Existenz“. Trotz oder gerade wegen seiner militanten und verfassungsfeindlichen Ausfälle wird Haack zum nationalen Bannerträger der christlichen Apologetik und zur Galionsfigur zahlreicher neuernannter apologetischer Kollegen in seinem Gefolge.

Unsummen für Religionsverfolgung

Deutschland erlebt eine Apologetenschwemme. Eine regelrechte kirchliche und staatliche „Anti-Sekten-Industrie“ wird herangezüchtet. In Zentralen, Arbeitskreisen, Landeskirchen und Bistümern, ja sogar in Behörden, tummeln sich inzwischen Hunderte haupt- oder nebenamtlicher Apologeten unterschiedlichster Schattierungen. Ihre Hauptbeschäftigung: die Diskriminierung Andersgläubiger und die Schaffung öffentlicher Hysterie gegen neuere religiöse Gemeinschaften.

Wohldotiert und ausgestattet – vorsichtig geschätzt investieren allein EKD und Landeskirchen jährlich mindestens fünf Millionen Mark in ihre Diskriminierungsbeauftragten – bearbeiten sie Behörden, Parteien, gesellschaftliche Gruppen und die Medien. Auch in den neuen Bundesländern blüht die Apologetik wieder auf, wobei sich der Eindruck erhärtet, daß es dort mehr amtskirchliche Apologeten als Mitglieder religiöser Minderheiten gibt.

„In zwei, drei Jahrhunderten wird anerkannt werden, daß die fähigen Kopfjäger alle Christen sind.“ Mark Twain

Der Zweck heiligt die Mittel. Zumindest in der apologetischen Tradition. Es geht um nichts anderes, als darum, die vermeintliche religiöse Konkurrenz auszuschalten und eine durch nichts gerechtfertigte kirchliche Monopol- und Machtstellung in Staat, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und damit grundgesetzwidrige Privilegien in unserem Staat aufrechtzuerhalten.

Für die Amtskirchen wäre es höchste Zeit, den Balken aus dem eigenen Auge zu entfernen, statt den Splitter im Auge des anderen zu suchen.

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