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hat das Recht, seine
Meinung in Wort,
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ungehindert zu
unterrichten.
Artikel 5.1
Verfassung der
Bundesrepublik
Deutschland |
Viele gaben zu, daß die sich überschlagenden Ereignisse beschämend seien, und daß sie eigentlich weiterhin Geschäfte mit der Familie machen wollten. Doch sie fürchteten sich vor den Konsequenzen ihrer eigenen Solidarität, davor, selbst zur Zielscheibe von Diskriminierung zu werden. Ursula weiter: Religiöse Diskriminierung bedeutete für mich, mit anzusehen, wie meine Firma vor meinen Augen zerstört wurde. Es bedeutete, daß meine Enkelin nicht in den Kindergarten gehen konnte. Es bedeutete, daß mein Mann gezwungen wurde, sein Amt als Vorstandsmitglied im Rotary Club niederzulegen, ganz gleich, wie gewissenhaft er seine Aufgaben wahrgenommen hatte. Die führende deutsche Fachzeitschrift weigerte sich plötzlich, ihre Anzeigen abzudrucken. Redner sagten die Teilnahme an ihren Seminaren im letzten Augenblick ab. Der Oberstadtdirektor der nahegelegenen Landeshauptstadt schrieb Messeveranstalter an. In dem Schreiben wurde dazu aufgefordert, keine Geschäfte mit Firmen zu machen, die Mitgliedern der Scientology Kirche gehören. Das Ehepaar zog den Verkauf ihrer Firma in Erwägung, doch der Marktwert war erheblich gefallen. In der Hoffnung, ihre Verluste aufzufangen und das Geschäft wieder aufbauen zu können, arbeiteten sie verzweifelt weiter. Ein Jahr später waren sie gezwungen, das Geschäft aufzugeben. Heute sind sie dem Beispiel jener Menschen gefolgt, die in die Vereinigten Staaten kamen, um dort die grundlegenden Freiheiten und Privilegien zu finden, die ihnen ihr Heimatland verweigerte. Ursula sagt: Ich verstehe heute die Wut und Frustration, die Juden und Mitglieder anderer Minderheiten damals empfunden haben müssen. Und ich verstehe ihre Trauer darüber, ihr Heimatland und ihre Familien verlassen zu müssen. In einer Erklärung vom 22. Januar 1995 schrieb sie: 1933 marschierten die Nazis mit Schildern, die dazu aufriefen ,Deutsche! Wehrt Euch! Kauft nicht bei Juden! Und Schilder wurden an Ortseingängen angebracht, die bekanntgaben: ,Juden sind hier unerwünscht. Scientologen im heutigen Deutschland verstehen nur zu gut, wie sich die Mitglieder der jüdischen Gemeinden gefühlt haben müssen, als sie unter dem Naziregime plötzlich mit wirtschaftlichem und sozialem Boykott leben mußten, nur weil ihr religiöser Glaube vom Staat nicht gebilligt wurde. Ich schäme mich für die heutige deutsche Regierung. |