Amtliche Bevorzugung

Studien wie jene von Professor Horst Herrmann enthüllen den oftmals übersehenen Aspekt, daß die Bundesregierung Religionen in Deutschland ungleich behandelt.

Jeder berufstätige Bürger, der noch nicht aus der Kirche ausgetreten ist, zahlt „Kirchensteuer” zur Finanzierung der evangelischen und katholischen Kirche – ein kirchliches Finanzierungssystem, das weltweit seinesgleichen sucht. Mehr als 17 Milliarden Mark Kirchensteuer wurden allein im Jahr 1993 eingezogen. Und was die meisten nicht wissen: Dieses gigantische Kircheneinkommen wird um weitere 16,3 Milliarden Mark aufgestockt. Geld, das aus den öffentlichen Kassen stammt, also den Steuerzahlungen aller Bundesbürger, ob Kirchenmitglied oder nicht.

Wofür wird der Großteil kirchlicher Einnahmen verwendet? Wer glaubt, er würde karitativen Zwecken zufließen, sieht sich getäuscht. 60 bis 70 Prozent der Kirchensteuer versickern in den Personalkosten der beiden Großkirchen und weitere zehn Prozent werden für den Bau von Kircheneinrichtungen verwendet.

Personen, die den katholischen und evangelischen Glauben in öffentlichen Einrichtungen fördern, werden staatlich subventioniert. So beispielsweise Religionslehrer, Theologieprofessoren und Militärpfarrer, um nur einige zu nennen.

Die Statistiken der vergangenen zehn Jahre sind höchst aufschlußreich. Sie dokumentieren, wieviel Geld aus den Taschen deutscher Steuerzahler in die Kirchen geflossen ist. So zahlte das Land Bayern im Jahr 1986 allein 900 000 Mark für Gehälter an Bischöfe und Erzbischöfe und 54,2 Millionen Mark für ihre Priester. Bis Anfang der neunziger Jahre schwoll diese Summe auf ganze 100 Millionen an, allein in Bayern.

Neben der Eintreibung der Kirchensteuer, die vorwiegend in die privaten Taschen der Bischöfe, Priester und ihrer Angestellten fließt, wird auch die Instandhaltung der Kirchen aus der staatlichen Subventionskasse bezahlt. Der Staat zahlt unter anderem für Renovierungen und neue Bauvorhaben, und zwar in einem solchem Ausmaß, daß die Kirchen mit den Groschen deutscher Steuerzahler einen unglaublichen Reichtum angehäuft haben. Man schätzt, daß allein die Ländereien der Amtskirchen eine Fläche von 5000 Quadratkilometern umfassen. Das ist beträchtlich größer als das gesamte Saarland. Und was ist dieser Grundbesitz wert? Großzügig geschätzt 400 Milliarden Mark.

Wie kommen diese erstaunlichen Profite zustande? Welche Rolle spielen evangelische und katholische Verbündete in höchsten Regierungspositionen? (Siehe: „Die dunkle Seite der Macht”)



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