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Bernd Lang...
Für den Arbeitsplatz den Glauben aufgeben
Etwas später am gleichen Tag kommen Herr Martsch, der Stützpunktmanager und Herr Kappus, ein weiterer Verantwortlicher, um Bernd Lang privat zu besuchen. Sie drängen ihn, den Journalisten noch einmal anzurufen und sich von der Scientology-Religion loszusagen.
Als sich Bernd Lang weigert, verlangt Herr Kappus die Herausgabe seines Schlüssels zum Zentrum.
Bernd Lang trifft am folgenden Tag mit Emil Beck zusammen und verlangt eine schriftliche Erklärung darüber, was an seiner Tätigkeit verkehrt gewesen sei und zu seiner Suspendierung geführt habe. Beck antwortet, mit seiner Tätigkeit sei alles in Ordnung. Der einzige Grund, weshalb er nicht länger im Fechtzentrum bleiben könne sei die Tatsache, daß er zugegeben habe, mit Gefallen ein Buch gelesen zu haben. Ich muß an das Zentrum denken, sonst schicken Eltern ihre Kinder nicht mehr her, sind seine abschließenden Worte.
Langs Frau wird ebenfalls am selben Tag entlassen. Es wird angeordnet, daß das Ehepaar mit seinen zwei kleinen Kindern und dem Baby das Olympiazentrum sofort zu verlassen habe.
Der kurz darauf eintreffende Brief des Vorstands des Fechtclubs stellt fest, Bernd Lang sei entlassen worden, weil er es versäumt habe, eine eindeutige und unmißverständliche Distanzierung von den Inhalten und Zielen der Scientology vorzunehmen und weil ein wie auch immer geartetes Bekenntnis zu Scientology mit seiner verantwortungsvollen Position im Olympiastützpunkt unvereinbar sei.
Die Neuigkeit macht in den Medien schnell die Runde. Frau Dienstl, Präsidentin des Deutschen Fechterbundes, informiert die Presse anläßlich eines Interviews, daß sie die Entlassung von Lang durch Emil Beck voll unterstütze. Sie macht damit jegliche Chance für Lang zunichte, irgendwo anders in Deutschland wieder eine Anstellung im Bereich des Fechtsports zu finden.
Um sich und seine Familie zu schützen und um für den entstandenen Schaden Wiedergutmachung zu erhalten, reicht Lang gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber Klage vor dem zuständigen Arbeitsgericht ein.
Und weil seine von der Verfassung garantierten Rechte auf freie Berufswahl und Gewissensfreiheit mit den Füßen getreten werden, reicht Bernd Lang zusätzlich bei der Europäischen Menschenrechtskommission eine Petition ein.
In einem Vergleich, der im Januar 1996 rechtswirksam wird, verpflichtet sich der Fechtclub zur Zahlung einer erheblichen Abfindung, die es Bernd Lang ermöglicht, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, während er sich im Ausland eine neue Zukunft aufbaut.
Hätte sich seine Geschichte im Jahre 1935 abgespielt, hätten wir gewußt, daß es ein Vorgeschmack dessen ist, was später kam. Aber so ist es nicht. Die Geschichte von Bernd Lang begann vor weniger als zwei Jahren. Sie muß nicht unbedingt ein Vorzeichen für eine ähnliche Zukunft sein - und wird es auch nicht sein, wenn genügend Leute sich dagegen entscheiden.
Bernd Lang lebt mit seiner Familie heute in England.
AUS DER UNTERDRÜCKUNG IN DIE FREIHEIT, Fortsetzung...
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