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EINE STUDIE RELIGIÖSER INTOLERANZ

Die Staatskirchen sehen sich heute der tiefsten Krise ihrer Geschichte gegenüber. Auf anfängliche Verfolgung folgte die Kontroverse, auf die Kontroverse die schlußendliche Akzeptanz, auf die Akzeptanz die graduelle Übernahme staatlicher Organe durch ihre treu ergebenen Diener oder die enge Zusammenarbeit mit den jeweils Regierenden, nicht zuletzt auch mit den Machthabern des Naziregimes. Spätestens aber seit den sechziger Jahren sehen sich die beiden Großkirchen einer Reihe von Faktoren ausgesetzt, die in zunehmendem Maße ihre schwer erarbeiteten Positionen gefährden.

Sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche in Deutschland kämpfen gegen einen unaufhaltsam anschwellenden Strom ausscheidender Mitglieder, während gleichzeitig die verbleibenden Anhänger geringes Interesse an Kirchen- und Glaubensangelegenheiten an den Tag legen und das Gefühl nicht los werden, daß sie für ihre Kirchensteuern wenig bis gar nichts erhalten.

Was auch immer der wahre Grund für den geistigen und materiellen Schrumpfungsprozeß sein mag, die Kirchen jedenfalls sehen nicht zuletzt – und wieder einmal – die Ursache in der vermeintlichen religiösen Konkurrenz. Erneut gilt es, das christliche Abendland gegen die Häresie, die Ketzerei zu verteidigen. Beide Kirchen verfügen zu diesem Zweck über eine wenig bekannte Spezialeinheit, die sich mit Fragen der „Apologetik“ auseinandersetzt. Die Apologetik, die Verteidigungs- und Rechtfertigungslehre des christlichen Glaubens, steht nach der schlußendlichen Auflösung der Inquisition als letztes Bollwerk gegen Ketzer und Andersgläubige im Schlachtfeld des Glaubens. Naturgemäß beschränkt sich ihr Waffenarsenal nicht nur auf die Verteidigung. In ihrer schlimmsten, aber auch gängigsten Form befaßt sich Apologetik mit der systematischen Verfolgung und Ausgrenzung Andersgläubiger.

Gleichzeitig mit einem gigantischen Kraftaufwand in der Bürokratie, im Bereich Lobbyismus und in der Manipulation der Medien während der vergangenen Jahre wurden ganze Armeen von Apologeten an den Verteidigungslinien der Christenheit aufgestellt, die unter der harmlosen Bezeichnung „Beauftragte für Sekten- und Weltanschauungsfragen“ mit Steuergeldern eben jene Bürger bekämpfen dürfen, die sie finanzieren. Ihre alleinige Aufgabe ist es, Mitglieder anderer Glaubensgemeinschaften, die man als „religiöse Konkurrenten“ ausgemacht hat, zu brandmarken, zu verunglimpfen und zu diskriminieren.

Wes Geistes Kind die „Sektenbeauftragten“ sind, kann beispielhaft am folgenden Auszug aus einer Rede Wolf Wimmers, Richter am Landgericht Mannheim, illustriert werden, die 1984 auf einer „Konsultationstagung der Landeskirchlichen Beauftragten für Weltanschauungsfragen“ gehalten wurde:

„So wird Artikel 4 des GG, der diese Glaubens-, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit erstmals in unserer Rechtsgeschichte umfassend gewährleistet, zugleich zum Einfallstor für alle möglichen Religionen und Weltanschauungen und damit auch für alle diejenigen, die dem Christentum bis ‘zum Letzten kämpfend’ gegenübertreten. Wie überaus groß die Zahl dieser Todfeinde ist, hat Haack dokumentiert. Kein Wunder, daß sich das Bedürfnis mächtig regt, durch neuen Geist der Schwachheit aufzuhelfen. Erneut sind Apologetiker gefordert, denn anders geht der Glaubenskampf verloren . . .

Kein Zweifel besteht, daß insbesondere die evangelische Apologetik der letzten Jahrzehnte sowohl in der Sache als auch in der Form recht erfolgreich gewirkt hat. Es erscheint dies um so verdienstvoller, als durch jene Männer [gemeint sind die „Sektenbeauftragten“] nicht nur die eigene Kirche, sondern zugleich auch ein Stück abendländischer Kultur und Lebensart verteidigt wurde. Uneuropäischer als z.B. die jungen Kulte aus dem Osten läßt sich ja schwerlich denken.“

In Anbetracht solch entlarvender Ausführungen, klingen die Worte des ehemaligen Sektenbeauftragten der Evangelischen Landeskirche Bayern, Pfarrer Haack, fast wie Hohn:

„Häufig hindert ein falscher Toleranzbegriff Christen (auch Pfarrer), apologetischen Fragen nachzugehen.“.

Es ist nicht überraschend, daß die Anschuldigungen, die von Apologeten gegen „Konkurrenten“ erhoben werden, eher auf die etablierten Kirchen zutreffen – nicht zuletzt ihr Vorwurf, „Sekten“ würden totalen Gehorsam innerhalb einer starren Hierarchie fordern.

Im Rahmen der gegenwärtigen Welle apologetischer Intoleranz bedienen sich die Kirchen rücksichtslos ergebener Handlanger in Regierung und Politik, die den Bruch der Verfassungsgarantie der Trennung von Kirche und Staat billigend in Kauf nehmen.

Die Rede ist von Politikern auf Länder- und Bundesebene. Sie sind in aller Regel in Interessensgruppen organisiert, wie beispielsweise im „Evangelischen Arbeitskreis der CDU/CSU“ in Bonn (EAK), der nicht mehr ist als eine schlichte Lobbyorganisation.

Minister und Politiker im Rock
kirchlicher Apologeten

er evangelische Pastor und CDU-Generalsekretär Peter Hintze wie auch Bundesministerin Angela Merkel hatten führende Positionen im „Evangelischen Arbeitskreis der CDU/CSU“ inne.

Aufgabe des EAK ist es, die politischen Interessen der evangelischen Kirche in der Bundeshauptstadt durchzusetzen. Entsprechend dieser Zielsetzung veröffentlichte die evangelische Publikation Evangelische Verantwortung unter der Leitung von Peter Hintze eine ganze Reihe von einseitig negativen Artikeln über die Scientology Kirche.

Im Februar 1993 gab die Junge Union eine Broschüre mit dem Titel „InSekten – Nein Danke!“ heraus. Auf der Titelseite befand sich eine Abbildung, die Mitglieder von Minderheitsreligionen in Deutschland als Insekten darstellte, die mit Hilfe einer Fliegenklatsche – geführt von der Jungen Union – erschlagen werden müssen. Auf dem CDU-Bundesparteitag empfahl Hintze das Werk nachdrücklich.

Bundesarbeitsminister Norbert Blüm und der Bayerische Innenminister Günther Beckstein werden ebenfalls nicht müde, falsche Thesen über die Scientology Kirche und ihre Mitglieder zu verbreiten.

Das enge Verhältnis dieser beiden Politiker zu den Amtskirchen sollte auch hier nicht übersehen werden. In der Ausgabe Februar 1995 des Kolpingblatt, dem Mitglieds- und Verbandsblatt des katholischen Kolpingwerks, stand zu lesen:

„In der Regierungsmannschaft befinden sich zwei Bundesminister mit Kolping-Mitgliedsbuch: Friedrich Bohl, Chef des einflußreichen Kanzleramts, sowie Norbert Blüm . . .“

Auch der Bayerische Innenminister ist nicht weniger eng mit der evangelischen Kirche verbunden, wie der studierte Theologe Norbert Blüm mit der katholischen.

Stolz vermeldete das offizielle Sonntagsblatt der Evangelischen Kirche in Bayern am 27. Juni 1993 unter der Schlagzeile „Protestanten im neuen Kabinett“: „Drei Ressorts werden im neuen Kabinett von Evangelischen geleitet: Günther Beckstein . . .“. Im Januar 1996, zwei Monate nachdem er zum bayernweiten Abwehrkampf gegen religiöse Minderheiten aller Couleur und speziell gegen die Scientology Kirche aufgerufen hatte, wurde Minister Beckstein in die Synode der Evangelischen Kirche in Bayern berufen. Auch in der Evangelischen Landeskirche weiß man Loyalität zu schätzen.

Mit ihm wurde auch Bayerns DGB-Chef Schösser in die neue Landessynode berufen. Nur: Schösser ist konfessionslos, wie die dpa Ende Januar 1996 vermeldete. Ein peinlicher Irrtum, der jedoch nur zu deutlich macht, worin die Auswahlkriterien für die Besetzung der obersten Gremien der Amtskirchen wirklich bestehen.

Von der Inquisition zu den
Sektenbeauftragten – Eine kurze
Geschichte der Apologetik

Das Konzil von Toulouse bestätigt die Inquisition als legitimes Mittel der römisch-katholischen Kirche zur Ausrottung von Ketzern. Die barbarische Herrschaft dieser Einrichtung, die während der nächsten 600 Jahre immer wieder das Weltgeschehen dominiert, führt dazu, daß die Inquisition zum Symbol schlechthin für Verfolgung und Unterdrückung wird. Ludwig der Heilige, König von Frankreich von 1226 bis 1270, beschreibt die Grundeinstellung der Inquisition treffend. Er hält seine Ritter an, keine Zeit in Gesprächen mit Ungläubigen zu verschwenden, sondern einfach „ihre Schwerter so tief wie möglich in den Bauch des Mannes zu stoßen“.

Ihren Höhepunkt erlebt die Inquisition im Spanien des 15. Jahrhunderts. Unzählige Juden und Moslems müssen zwischen der Konvertierung zum Katholizismus und dem Tod wählen.

(Katholische Apologeten sehen sich mit der unmöglichen Aufgabe konfrontiert, historische Aufzeichnungen über die Hunderttausende, die zu Tode gefoltert oder verbrannt wurden, zu widerlegen. Ihre Ausrede ist daher, daß die Kirche lediglich zu Gericht gesessen und die Verurteilten dann der weltlichen Gewalt überstellt habe. In Wahrheit aber wurde jeder Richter, der sich weigerte, einen verurteilten Ketzer zu verbrennen, selbst als Ketzer hingerichtet.)

Martin Luther publiziert eine Schrift mit dem Titel „Die Juden und ihre Lügen betreffend“. Reformator Luther vergleicht die Juden mit Schweinen, findet sie „schlimmer als eine Sau“. Er fordert für die Ausübung ihrer Gottesdienste die Todesstrafe, verlangt ein Verbot aller jüdischen Schriften und die Zerstörung aller Synagogen und Bethäuser: „Das kein Mensch ein Stein oder Schlacke davon sehe, ewiglich. Und solches soll man tun unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, daß wir Christen seien.“ (Luthers antisemitische Äußerungen werden später immer wieder eingehend im „Stürmer“ und anderen NS-Hetzschriften zitiert.)

Als Folge der Aufklärung und eines Sturms der Empörung in der gesamten zivilisierten Welt wird die Inquisition auch in Spanien, ihrer letzten Bastion, offiziell abgeschafft.

Adolf Stöcker, lutherischer Hofprediger, legt Bismarck eine antisemitische Petition mit 250.000 Unterschriften vor. In ihr wird die Einschränkung der Rechte jüdischer Bürger verlangt, beispielsweise der Ausschluß von Juden aus wichtigen Regierungsämtern und aus dem Erziehungswesen. Daran anknüpfend fordert Stöcker noch getrennte Schulen und hält Juden als Richter für untragbar.

Nach einem Kongreß der Inneren Mission in Braunschweig werden verstärkt apologetische Aktivitäten entwickelt, die in der Gründung einer „Apologetischen Centrale“ in Berlin-Spandau resultieren. In den folgenden Jahren häufen sich die apologetischen Übergriffe gegen jüdische Mitbürger und die Hetze erreicht in der NS-Zeit ihren fatalen Höhepunkt. Auch „Sekten“ und religiöse Minderheiten bleiben nicht verschont.

Militante Begriffe, wie „Glaubenskampf“ und „Kampf gegen den Aberglauben“ ziehen sich in den zwanziger Jahren wie ein roter Faden durch die Jahresberichte der „Apologetischen Centrale“.

Für den „Glaubenskampf“ finden bis zu drei Wochen dauernde intensive „Laienschulungen“ statt, zu denen Teilnehmer aus dem ganzen damaligen Reichsgebiet kommen. Sie werden mit Traktaten und Flugblättern für ihren Kampf vor Ort ausgerüstet.

Intensiv suchen die evangelischen Apologeten bereits damals den Kontakt zur Presse, um ihre Hetze gegen jede vermeintliche religiöse Konkurrenz zu verbreiten. Unterstützung erhalten sie von der deutschen Psychiatrie, die ihre eigenen zerstörerischen und rassistischen Theorien beiträgt. Das Bekenntnis zu einer Minderheitsreligion wird als „moderne Psychose“ bezeichnet und Apologeten und Psychiater brüten zusammen über „die gegenwärtige Krisis in Biologie und Religion im Lichte moderner Psychiatrie“ oder anderen Ausgeburten des Rassenwahns.

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