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Der Rasputin von Bonn
 
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Reportage


Der Geist  der frühen Jahre - Internationale Empörung über amtlich sanktionierte Diskriminierung in Deutschland nimmt zu


Ist es möglich, daß sich die Geschichte wiederholt?



W ir haben keine Vorurteile.“ „Den Vorwürfen fehlt jede Grundlage.“ „Bei uns wird niemand wegen seiner Religionszugehörigkeit diskriminiert.“

     Für einen Vertreter oder Sprecher der Regierung wie Arbeitsminister Norbert Blüm, den scheidenden Fraktionsvorsitzenden der rheinland-pfälzischen CDU Johannes Gerster oder sogar Außenminister Kinkel gehören diese Sprüche zum täglichen Repertoire. Fakten und Beweise sind für sie schon lange nicht mehr relevant. Warum sollte man sich noch die Mühe machen, wirklich hinzuschauen?!

     Aber die vielen Menschenrechtsorganisationen und Vertreter ausländischer Regierungen, die ein wachsames Auge auf Deutschland gerichtet haben, sind ganz anderer Meinung.

     Das Leugnen und die Arroganz deutscher Regierungsfunktionäre konnten nicht verhindern, daß der Rest der Welt sehr gut über die Vorgänge in der Bundesrepublik Bescheid weiß und handelt.

     Das US-Außenministerium hat die Behandlung von Scientologen und anderen Minderheiten in Deutschland - wie schon in den drei Jahren zuvor - auch in seinem diesjährigen Menschenrechtsbericht scharf kritisiert. (Siehe „US-Außenministerium kritisiert Bundesregierung“.)

     Diese öffentliche Kritik aus den USA ist aber nur der letzte Höhepunkt einer Reihe, die man mittlerweile als internationalen Trend bezeichnen muß.

Deutschland  möchte gerne  als normale Nation behandelt werden. Leider aber hat Deutschland keine normale Vergangenheit. --  Richard Cohen, Kolumnist, Washington Post]

     Ein Offener Brief

     Obwohl in Paris in englischer Sprache veröffentlicht, erfuhren Millionen von Bundesbürgern von der Ausgabe der International Herald Tribune vom 9. Januar 1997.

     In einem ganzseitigen, scharf formulierten „Offenen Brief“ an Bundeskanzler Helmut Kohl verurteilten 34 Größen der amerikanischen Unterhaltungsbranche die Diskriminierungspolitik gegen Scientologen in Deutschland und verglichen die gegenwärtigen Menschenrechtsverletzungen mit den Aktionen der Nazis in den frühen 30er Jahren.

     Der Brief, der spezifische Fälle von Diskriminierung aufführte, entfachte auf der ganzen Welt einen Sturm der Entrüstung über die politische Intoleranz in Deutschland. Aber nichts bestätigte die Korrektheit der Vorwürfe besser als die Reaktion des Bundeskanzlers selbst.

     Nachdem er geäußert hatte, der Brief sei „Unsinn“ und von Leuten „verzapft“, die keine Ahnung von Deutschland hätten, äußerte er auch, daß er nicht die Absicht habe, ihn zu beantworten.

     „Unsinn?“ Hat der Kanzler vergessen, daß es seine Junge Union war, die im Sommer 1996 zum Boykott gegen zwei Hollywood-Filme aufgerufen hatte, einzig und allein wegen der Religionszugehörigkeit der Hauptdarsteller? Hatte er einfach keine Lust, die Berichte über die Mitglieder der Jungen Union zu lesen, die in Celle auf die Bühne gesprungen waren und ein Folk-Konzert unterbrachen, nachdem sie herausgefunden hatten, daß die Musiker Scientologen sind? Ist es da verwunderlich, wenn andere Künstler ihren Protest gegen diese Art von politischer Zensur ausdrücken?

     Mit seiner „Reaktion“ ignorierte Bundeskanzler Kohl auch die Tatsache, daß kein Geringerer als seine rechte Hand, CDU-Generalsekretär Peter Hintze, auf dem Bundesparteitag in Hamburg die Broschüre „InSekten - Nein Danke“ vorgestellt hatte. Auf dem Titelblatt dieser von Hintze gepriesenen Publikation werden Mitglieder von Minderheitsreligionen als Insekten dargestellt, die mit einer Fliegenklatsche erschlagen werden. Aufkleber mit derselben menschenverachtenden Botschaft sind bei der Bundesgeschäftsstelle der Jungen Union in Bonn auf Anfrage erhältlich.

     Helmut Kohl mag es nun nachvollziehen können oder nicht, warum Ausländer schockiert sind, wenn seine Partei „künstlerische“ Darstellungen veröffentlicht, die zur Vernichtung von Minderheiten aufrufen. Aber ist es denn wirklich überraschend, daß die Unterzeichner des Offenen Briefes geschichtliche Parallelen ziehen?

     „Die dreißiger Jahre gehören zu den dunkelsten Kapiteln der Weltgeschichte“, so der Kommentar von Reverend Heber C. Jentzsch, Präsident der Church of Scientology International. „Ich kann verstehen, daß Herr Kohl nicht daran erinnert werden will. Aber seine Reaktion war typisch für all die Regierungsvertreter, mit denen wir den Dialog aufnehmen wollten. Sie wollen sich nicht mit uns zusammensetzen und die Probleme diskutieren, und sie weigern sich, auch nur einen Blick auf die vorgelegten Beweise zu werfen. Mittlerweile werden infolge der CDU-Politik viele andere religiöse Gruppierungen angegriffen. Wir sind die sichtbarste, weil wir am erfolgreichsten sind und uns der Ungerechtigkeit nicht beugen. Wenn deutsche Regierungsvertreter die Vergleiche mit den dreißiger Jahren nicht hören wollen, dann sollen sie aufhören, sich so zu benehmen. Wir sind weiterhin zum Dialog bereit.“

     Aber Kohl war nicht der einzige Politiker, der auf den Offenen Brief mit Arroganz reagierte. Andere wollten ihn unglaubwürdig machen, indem sie seinen Inhalt verdrehten und ihm Vergleiche mit Gaskammern und Konzentrationslagern anzudichten versuchten.

     Bertram Fields, ein bekannter Anwalt aus Los Angeles und der Verfasser des Offenen Briefes, stellte die Unredlichkeit in diesen Reaktionen bloß:

     „Auch wenn sie viele Begriffe wie ,Unsinn’ von sich geben, sie bringen keine Fakten vor, die die wirklichen Vorwürfe in unserem Brief widerlegen. Sie können sie nicht widerlegen, denn sie sind wahr.

     Sie sind nur Politiker, die die Parteilinie vertreten. Niemand hat irgend etwas mit Auschwitz verglichen. Wir reden davon, was in den Anfangsjahren des Nazi-Regimes mit den Juden gemacht wurde, als sie aus dem öffentlichen Leben ausgegrenzt worden sind. Genau das wird heute mit den Scientologen gemacht. Wir behaupten nicht, daß Menschen in Konzentrationslager verfrachtet werden. Wir sagen: Wehret den Anfängen!“

     Unreif, unsicher und paranoid

     Von allen Reaktionen auf den Offenen Brief schadete keine der Glaubwürdigkeit der CDU so sehr wie die Verlautbarung, die Johannes Gerster an die Medien herausgab: Er lud die Unterzeichner nach Deutschland ein, damit sie sich vor Ort überzeugen sollten, daß es keine Diskriminierung gibt.

     Gerster hatte ganz augenscheinlich „vergessen“, daß solche Besuche aus dem Ausland schon stattgefunden haben. So hatte zum Beispiel eine britische Delegation, bestehend aus Parlamentsabgeordneten und Wissenschaftlern, Ende 1996 Vertreter von 17 Minderheitsgruppierungen in Deutschland interviewt. In ihrem offiziellen Report berichten die Mitglieder des Komitees, sie seien „bestürzt“ gewesen über „das unglaubliche Ausmaß an Vorurteilen, Diskriminierung und sogar Verfolgung, über das die Zeugen berichteten“. (Siehe „Alarmierende Diskriminierung“.)

     David Rosser-Owen, der der Delegation angehörte, äußerte: „Was wir vorgefunden haben, war äußerst beunruhigend. Auch wenn Deutschland zweifelsohne eine pluralistische Demokratie ist, ist sie dennoch eine, die unreif und sehr unsicher, wenn nicht sogar paranoid ist.“

     Gersters anmaßender Kommentar übersieht auch die wirkliche Diskriminierung, unter der Scientologen in der Arbeitswelt zu leiden haben. In ganz Deutschland wurden deutsche Bürger allein aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit aus ihren beruflichen Stellungen entlassen oder diskriminierender Behandlung am Arbeitsplatz ausgesetzt.

     In einem bekannten Fall wurde der Trainer der deutschen Olympia-Fechtermannschaft nach einer langen und erfolgreichen Karriere einfach gefeuert, nachdem ein Focus-Journalist „aufdeckte“, daß er ein Buch gelesen hatte, das in Büchereien und Buchhandlungen auf der ganzen Welt erhältlich ist. In seinem Entlassungsschreiben betonte der Arbeitgeber des Trainers, daß der Hinauswurf nicht aufgrund der Arbeitsleistung erfolge, die immer hervorragend war, sondern weil er es versäumt habe, eine „eindeutige und unmißverständliche Distanzierung von den Inhalten und Zielen der Scientology“ vorzunehmen. (Siehe auch „Aus der Unterdrückung in die Freiheit“.)

Der Geist der frühen Jahre, Fortsetzung...


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