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 Die Stimme der Scientology Kirche in der Schweiz

FREIHEIT - Die deutsche Spionageaffäre

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Haller „weiss von nichts“


Die Version der Rolle von Grossrätin Haller änderte sich rasch, nachdem Radio und Fernsehen genauer recherchierten.
 
Jaccard war schockiert und wusste immer noch nicht, was ihr wirklich geschah. Haller behauptete ihr gegenüber zu diesem Zeitpunkt, dass sie nicht die geringste Ahnung hatte, dass eine Verhaftung geplant war. Wieder suchte Jaccard Hilfe. Zuerst kontaktierte sie ihre deutsche Freundin, die gerichtlich als Lügnerin bestätigte Renate Hartwig, und dann Hugo Stamm, Anti-Sekten-Sektierer beim Tages-Anzeiger. Dieser war bestürzt und wollte helfen. Als erster Print-Reporter, der über die Geschichte schrieb, verbreitete er die falsche Meldung, dass nur ein paar öffentlich zugängliche Publikationen an den deutschen Agenten weitergeleitet worden seien, und gab Jaccard die Möglichkeit, ihre Version des Geschehens zu verbreiten. Aufgrund von Stamms „Recherchen“ und Nachfragen aus Hartwig-Kanälen sah sich die Bundesanwaltschaft nun doch veranlasst, eine trockene Medienmitteilung zu versenden.

Dies 2 Tage nachdem der Spion verhaftet worden war.

Haller reagierte äusserst ungehalten, dass die ganze Geschichte an die Medien gelangt war.

Als die Geschichte vom Büro der Schweizer Bundesanwaltschaft bestätigt worden war, breitete sie sich wie ein Lauffeuer aus. Innerhalb von Minuten war sie in den Abendnachrichten von allen grösseren Fernsehstationen in Deutschland und der Schweiz. Kurz darauf sogar in den US Fernseh-News.

Das Geschehene wurde zur grossen Neuigkeit – genau das, was alle Beteiligten versucht hatten, zu vermeiden, ganz speziell Frau Haller. An diesem Abend des 8. April wurde Frau Haller von Radio 24 in Zürich interviewt. Sie sagte, dass sie das Treffen mit G. vor dessen Inhaftierung verlassen hatte, weil sie sich nicht gut darüber fühlte. Mit keinem Wort erwähnte sie, dass sie die Verhaftung arrangiert hatte. Die Medien begannen sogar, die Scientology Kirche zu kontaktieren, um zu fragen, ob diese den Fall organisiert hätten.

Haller ändert ihr Lied


Jaccard und Spion G. müssen mit bis zu fünf Jahren Zuchthaus rechnen.
 
Die ursprüngliche Version der Geschichte von Susanne Haller begann sich zu verändern, als ihre Rolle durch die Radio- und Fernsehstationen in Basel unter die Lupe genommen wurde. Plötzlich präsentierte sie sich als die grosse Heldin, die die Schweiz vor der illegalen Unterwanderung durch deutsche Agenten gerettet hatte, und erhob Anspruch darauf, dass sie die Verhaftung arrangiert hätte. „Ich wollte, dass der Agent verhaftet wird“, sagte sie stolz in die Fernsehkameras, bevor sie selbst von der Bundesanwaltschaft über ihre Rolle in der Affäre befragt wurde.

Jaccard war wütend. „Susanne Haller hat es organisiert, dass ich verhaftet wurde“, fauchte sie in ihrem eigenen Fernsehinterview. Wenn man derartige Freundinnen hat, dann braucht man tatsächliche keine Feinde mehr, nicht mal Scientologen.

Der Agent wurde nach 4 Tagen aus der Haft entlassen, gegen eine Kaution von 25.000 SFr und dem Versprechen, dass er in die Schweiz zurückkommen würde, um vor Gericht zu erscheinen.

Der Minister des Inneren von Baden-Württemberg entschuldigte sich offiziell und der Deutsche Botschafter wurde ins Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten zitiert, um eine Protestnote in Empfang zu nehmen – die friedlichen Beziehungen zwischen Deutschland und der Schweiz hatten einige Kratzer abgekriegt.

Deutsche Hasskampagne gegen Haller?

Aber damit war die Kontroverse noch lange nicht beendet. Der Vorgesetzte von G. versuchte seinen „Fehler“ zu rechtfertigen, indem er behauptete, dass das Treffen mit Haller und Jaccard nicht in Basel hätte stattfinden sollen, sondern in Deutschland. Haller reagierte wiederum, dass dies eine klare Lüge gewesen sei. Wenn das Treffen in Deutschland hätte stattfinden sollen, warum hätte dann G. falsche Papiere auf den Namen „Goller“ gebraucht, um in die Schweiz zu kommen?

Nun begannen die deutschen Medien sie für ihren „Kameradinnenverrat“ anzuprangern. Sie hingegen ärgerte sich: eine Hasskampagne sei gegen sie am Laufen und veränderte wiederum die Version ihrer Geschichte – nun hatte sie von der geplanten Verhaftung wieder nichts gewusst.

Das Büro der Schweizerischen Bundesanwaltschaft hat seither ihren Bericht abgeschlossen und die Akte an das Büro der Basler Staatsanwaltschaft übergeben, um den Spion vor Gericht zu bringen. Anklagepunkte sind die Durchführung „illegaler Aktionen für einen fremden Staat“, „Politische Spionage“ und das „Fälschen von Dokumenten“. Auch Odette Jaccard muss sich vor Gericht verantworten.

Das Büro der Bundesanwaltschaft stellte klar fest, dass G. sich der Illegalität seines Besuches in der Schweiz bewusst war, und dass er auch wusste, dass er eine Erlaubnis hätte verlangen sollen, die ihm aber „sowieso nicht gegeben worden wäre“.

Jaccard hat aus diesem Desaster nichts gelernt. In einem im Internet veröffentlichten Brief rühmt sie sich, dass nicht einmal 10 Bundesanwälte sie von ihrer Betätigung abhalten könnten. Aber auch sonst scheint sie etwas den Boden unter den Füssen verloren zu haben, veröffentlichte sie doch kürzliche einen Brief an Pfarrer Friedrich Wilhelm Haack selig (so ungefähr der Urvater aller europäischen Sektenjäger), den sie ihm in den Himmel schickte, um seine Unterstützung im Kampf gegen Scientologen zu erhalten. Fraglich ob er ihn erhalten hat, da sie ihn doch vielleicht in die andere Richtung hätte schicken sollen.

In der Zwischenzeit hat der Stuttgarter Verfassungsschutz ein wirkliches Dilemma – denn er ist im Besitz von Tausenden von Namen von Schweizer Scientologen und Nicht-Scientologen, die er auf kriminellen Wegen erworben hat. Wenn er die Akten vernichtete, könnte er für die Vernichtung von Beweismaterialien in einem Strafverfahren gerügt werden. Wenn er sie behält, verletzt er ganz klar die Gesetze des Datenschutzes. Es ist nicht erstaunlich, dass sich die Deutschen in einem derartigen rechtlichen Problem befinden: Verletzt doch die deutsche Regierung schon während Jahren ihre eigene Verfassung in ihrer Kampagne gegen Minderheitsreligionen.

Inzwischen haben Scientologen die Herausgabe ihrer Akten in Stuttgart verlangt. Eine Antwort steht noch aus.

Der Menschenrechtsanwalt der Scientology Kirche in den USA reichte bei Mary Robinson von der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen Beschwerde ein, um zu zeigen, dass die deutsche Regierung weiterhin auf den Rechten von Scientologen herumtrampelt, trotz wiederholter Warnungen von Seiten der Kommission für die Menschenrechte.

G. und Jaccard stehen schweren Anklagen gegenüber, die mit bis zu 5 Jahren Zuchthaus bestraft werden können. Der Fall wird sicherlich weitere Hintergründe aufdecken.

Die Aktion ging ursprünglich unbemerkt an den Medien vorbei. Keine Pressemitteilung wurde herausgegeben, weder von der Basler Polizei – noch vom Büro der Bundesanwaltschaft, und scheinbar war nicht viel Interesse vorhanden, diese politisch sensible Situation zu veröffentlichen. Die Schweizer Autoritäten planten wohl „die Sache unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu behandeln – eine unerfreuliche Tat unserer deutschen Nachbarn, die man dezent und auch auf diplomatischer Ebene aus der Welt schaffen wollte.

Und so hätte es auch abgewickelt werden können.

Doch Odette Jaccard, die kurz nach G.’s Verhaftung ebenfalls in Verwahrung genommen worden war und nun ebenfalls wahrscheinlich noch diesen Herbst gerichtlich abgeurteilt werden soll, machte diesem Plan einen Strich durch die Rechnung. Sie bat ihre Mitstreiterin, die Deutsche Renate Hartwig und Hugo Stamm, den langjährigen Kampfgefährten gegen neue religiöse Bewegungen um Rat und Hilfe. Diese erst brachten die Medien auf die Spur und die Bundesanwaltschaft dazu, ein kurzes Communiqué zu verbreiten.

Doch die ganze Geschichte ist bisher nicht erzählt worden. Die laufenden Untersuchungen der „Freiheit“ zeigen auf, was wirklich geschah, wo aber auch noch Fragen offen sind. In den Skandal verwickelt, direkt oder indirekt, sind fragwürdige Gestalten auf beiden Seiten der Grenze, die sich wenig um Menschenrechte und Religionsfreiheit kümmern.
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